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Zusammenarbeit mit der Deutschen Kriegsgräberfürsorge

Versöhnung über den Gräbern und Arbeit für den Frieden

 

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ?“ Landesverband Niedersachsen” hat in enger Abstimmung mit dem Bezirksverband Lüneburg/Stade im Rahmen seiner Jugendarbeit im Kreis Wagrowiec in den Jahren 2001 bis 2010 Jugendliche aus Deutschland, Polen und einem weiteren Land Osteuropas zu internationalen Workcamps zusammengeführt.

Die jungen Menschen haben in diesen 10 Jahren jeweils zwei Wochen auf Friedhöfen gearbeitet. Das Motto war und gilt bis heute: Versöhnung über Gräbern und Arbeit für den Frieden!

Im Jahr 2001 begann es mit Pflegearbeiten auf den Kriegsgräberanlagen in Poznan/Posen. Dort ruhen auf getrennten Anlagen deutsche, polnische, jüdische und sowjetische Kriegsopfer. Es gab eine von den Jugendlichen gestaltete sehr eindrucksvolle Abschlussfeier.

Im Jahr 2002 haben die Jugendlichen auf Bitten der Stadt Wagrowiec jüdische Grabsteine, die in den 1960er Jahren zur Uferbefestigung des Durowo-Sees genutzt wurden, zu einem jüdischen Lapidarium zusammengebracht. Es ist eine würdige Erinnerungsstätte an die früheren jüdischen Bewohner entstanden. Bei der feierlichen Einweihung war die Jüdische Gemeinde aus Poznan/Posen vertreten. Dies gab den Anstoß, auch die früheren evangelischen Friedhöfe ins Gespräch zu bringen. Die polnische Seite war sofort einverstanden. Der damalige Landrat Sulikowski hat durch polnische Schüler feststellen lassen, an welchen Orten sich noch evangelische Grabzeichen befinden. Es sind noch über 60! Begonnen wurde in Wagrowiec. Dort ist auf dem früheren evangelischen Friedhof ein Lapidarium entstanden.

Es ging in Miescisko weiter. Der frühere evangelische Friedhof ist mit Grabzeichen von 7 anderen Friedhöfen zu einem würdigen und großzügigen Lapidarium umgestaltet worden. Die Gemeinde Miescisko hat dies intensiv unterstützt und ein großes Holzkreuz aufgestellt. Innerhalb der Großgemeinde Miescisko gibt es noch in Sarbia und Klodzin frühere evangelische Friedhöfe, die auf Wunsch der Gemeinde bestehen bleiben sollen. In Golancz ist dann vorerst das letzte Lapidarium entstanden. Der dortige Kulturverein hatte bereits vor Jahren auf dem früheren evangelischen Friedhof Grabsteine zu einem Lapidarium zusammengefaßt. Ein weiteres Lapidarium existiert in Dabrowa innerhalb der Gemeinde Damaslawek.

Die Grabinschriften haben Jugendliche des Workcamps 2010 dokumentiert. um Grabzeichen aus der Nachbarschaft ergänzt. Mit der Bekanntgabe der Inschriften auf den Grabzeichen geht es uns in erster Linie um die Anerkennung der Arbeitsleistung der Jugendlichen. Es waren dabei immerhin über 300 Jugendliche beteiligt. Sie haben in den letzten 10 Jahren für die Völkerverständigung Großes geleistet und sich sehr intensiv mit der deutsch-polnischen Geschichte befasst. Gleichzeitig glauben wir, dass sich u.U.Enkel und Urenkel für die Grabinschriften interessieren könnten.